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    50 Jahre Deutsch-Französische Gesellschaft – Festlicher Abend der Freundschaft und Partnerschaft

    Die Deutsch-Französische Gesellschaft Bocholt (DFG) feierte am Samstag, 18.01.2025, ihr 50-jähriges Jubiläum mit einer Auftaktveranstaltung im Filetgran. Fast 100 Mitglieder und Freunde der Gesellschaft fanden sich ein, um dieses bedeutende Ereignis zu begehen und auf fünf Jahrzehnte erfolgreicher deutsch-französischer Freundschaft und Zusammenarbeit anzustoßen.

    Heiner Böing-Messing, aktueller Vorsitzender der DFG und langjähriger Förderer der deutsch-französischen Beziehungen, freute sich, dass die Gäste mit ihrem Erscheinen die Bedeutung der Verbindungen zu Frankreich bestätigten. Er erinnerte an die Gründung der Gesellschaft im Jahr 1975, die auf Initiative von 37 engagierten Bürgern aus Bocholt ins Leben gerufen wurde. Besonders hob er die Verdienste von Stadtdirektor Werner Gillen und Günter Hochgartz hervor, die als treibende Kräfte den Grundstein für die DFG legten. „Heute vereint Bürgermeister Thomas Kerkhoff beide Funktionen in einer Person“, so Heiner Böing-Messing, der mit Leo Heßling und Ludwig Ratermann auch noch zwei Gründungsmitglieder begrüßte. „50 Jahre DFG bedeutet, dass wir in der Spitze über 400 Familienmitgliedschaften hatten, es bedeute viele Kochkurse, viele Buffet amicales, viele Besuche in Frankreich und viele Gegenbesuche aber auch viele Jahreskongresse, wobei der 40. Jahreskongress 1995 in Bocholt stattfand“, so Böing-Messing weiter.

    Nächste Generationen einbinden

    Eine solche Gemeinschaft könne nur funktionieren, wenn Menschen sich einbringen. Er erinnerte an Werner Brand, der 20 Jahre lang an der Spitze stand, dankte der Ehrenpräsidentin Heike Schoo, die 24 Jahre das Ruder in der Hand hatte und Wilfried Flüchter der vor ihm Vorsitzender war. Ein zentraler Punkt der Ansprache Böing-Messings war auch die Diskussion über die Notwendigkeit, die DFG mit neuen, engagierten Mitgliedern zu stärken. Der Verein brauche eine „Frischzellenkur“, um die Freundschaft und den Dialog auch in den kommenden Jahren/Jahrzehnten lebendig zu halten. Besonders der Nachwuchs, so Böing-Messing, sei entscheidend, um den kulturellen und politischen Austausch weiterhin erfolgreich zu gestalten. Für die Zukunft setzt die DFG auf die Fortsetzung dieser Traditionen und die Einbindung der nächsten Generation in die gemeinsame Arbeit. Dabei soll der Austausch zwischen den Kulturen auch in den kommenden Jahren eine zentrale Rolle spielen, um Brücken zu bauen und den Dialog zwischen den Nationen zu fördern.

    Bürgermeister Thomas Kerkhoff unterstrich anschließend in seiner Ansprache die Bedeutung der deutsch-französischen Partnerschaft. „Nichts ist mächtiger als eine Idee, deren Zeit gekommen ist“, zitierte Kerkhoff Victor Hugo, und betonte die Relevanz dieser Partnerschaft nicht nur für die Städte Bocholt und Aurillac sowie Arpajon-sur-Cère, sondern auch für ein vereintes Europa. Der Austausch und die Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Frankreich seien für den europäischen Integrationsprozess unverzichtbar.

    Jubiläumspreis des Integrationsrates

    Juan Lopez Casanava, Vorsitzender des Integrationsrates, lobte den Mut der Gründungsmitglieder, von denen viele noch den zweiten Weltkrieg miterlebt hätten, im Jahre 1975 eine Gesellschaft mit Bezug zu Frankreich zu gründen. „Wenn ein Verein, eine Gesellschaft 50 Jahre besteht, gebührt das Lob den Mitgliedern und den Verantwortlichen, die die Gesellschaft mit ihrem Einsatz zusammengehalten haben, danke dafür.“ Gemeinsam mit dem Integrationsbeauftragten der Stadt Bocholt, Bruno Wansing, übergab Lopez Casanava den Jubiläumspreis des Integrationsrates, der mit 300 Euro dotiert ist.

    Sonja Wießmeier vom Europe Direct Büro der Stadt Bocholt, die den Abend gemeinsam mit Heiner Böing-Messing organisiert hatte, las ein Grußwort aus der Partnerstadt Aurillac und Arpajon-sur-Cère vor. Jochen Hake, Präsident der Vereinigung Deutsch-Französischer Gesellschaften (VDFG) für Europa e.V. betonte in einem Grußwort die Bedeutung der Beziehungen zwischen beiden Ländern und, dass die Deutsch-Französischen Gesellschaften hier ein wichtiges Bindeglied seien.

    Florian Staudt, Referent in der Hamburger Landesvertretung in Berlin und Mitglied des Speakers-Pool Team EUROPE DIRECT der Europäischen Kommission, ging ein seinem anschließenden Vortrag auf die politische Situation in Frankreich, die Deutsch-Französischen Beziehungen und die Auswirkungen auf Europa ein. „Es ist wie in einer Paar-Therapie“, sagte Staudt, „um die abgekühlte Beziehung wieder in geordnete Bahnen zu bringen bedarf es einer gemeinsamen Lagebewertung und Zieldefinition. Zudem muss Jeder Verständnis für die nationalen Interessen des anderen aufbringen und diese anerkennen.“ In den Bereichen

    • Außen und Sicherheitspolitik
    • Finanz und Wirtschaftspolitik
    • Energiepolitik und Migrationspolitik

    gibt es in der Beziehung zwischen Deutschland und Frankreich zum Teil deutliche Differenzen.

    Zusammenfassend brachte Staudt mögliche Lösungswege mit drei Aspekten auf den Punkt:

    • Veränderungen und Entwicklungen in der Partnerschaft akzeptieren
    • Kommunikationsraum schaffen und offenen Austausch ermöglichen
    • Sprache des anderen sprechen, im übertragenen wie auch im wahrsten Sinne des Wortes.

    Dank an die Sponsoren:

    Heiner Böing-Messing dankte den Sponsoren, ohne die eine solche Veranstaltung nicht machbar wäre. Unterstützung erhält die Deutsch-Französische Gesellschaft von EUROPE DIRECT Bocholt, von der Europa-Union Bocholt e.V., von der Bocholter Energie- und Wasserversorgung, vom „Haus der Weine“ und von der Stadtsparkasse Bocholt. 

    Förderung durch Deutsch-Französischen Bürgerfonds

    Die Veranstaltung wird vom Deutsch-Französischen Bürgerfonds im Rahmen des Deutsch-Französischen Tages gefördert. Der Deutsch-Französische Bürgerfonds berät, vernetzt und finanziert Projekte, die die deutsch-französische Freundschaft und Europa in der Breite der Bevölkerung erlebbar machen. Er fördert eine Vielzahl an Formaten und Themen, ist niedrigschwellig und steht allen Akteuren der Zivilgesellschaft offen. Der Bürgerfonds geht auf den im Jahr 2019 zwischen Deutschland und Frankreich geschlossenen Vertrag von Aachen zurück und wurde im April 2020 errichtet. Er wird vom Deutsch-Französischen Jugendwerk (DFJW) umgesetzt und wird zu gleichen Teilen von Deutschland und Frankreich finanziert.

    Im Anschluss folgte ein reger Austausch unter den Gästen bei Suppe und Canapés.

    Die Deutsch-Französische Gesellschaft Bocholt blickt bereits mit Vorfreude auf kommende Höhepunkte, darunter eine Reise in die Champagne im Mai 2025 (Anmeldungen unter info@dfgbocholt.de) sowie ein festliches Bankett am 8. November und die Feier zum 14. Juli, dem französischen Nationalfeiertag am Sonntag, den 13. Juli.

    Weitere Informationen und aktuelle Termine sind auf der Webseite der DFG zu finden: www.dfgbocholt.de

    Die neue Mail-Adresse lautet: info@dfgbocholt.de

    Die Mail-Adresse info@dfg-bocholt.de und www.dfg-bocholt.de sind nicht mehr verfügbar.